konnten wir gestern beim Theater vom „König der Löwen“ in Hamburg erhaschen. Dank Peter, der dort mal Bühnentechniker war, zeigte uns der Bühnenmeister Oliver fast 2 Stunden lang, was hinter dem großartigen Musical steckt.
Um kurz vor 14 Uhr fuhren wir mit der Regionalbahn (die ausnahmsweise pünktlich war) ab Ahrensburg bis Hasselbrook und von dort mit der S-Bahn bis zu den Landungsbrücken. An den Landungsbrücken trafen wir noch weitere Teilnehmer, so dass wir schließlich mit 20 Personen mit dem Schiff zum Musicaltheater rüberfuhren.
Nun durften wir durch den Bühneneingang hintenrum ins Theater und nach kurzer Wartezeit holte uns „unser Bühnenmeister“ ab.
Erster Halt war auf der Nebenbühne für kurze Erklärungen und wir bekamen schon mal einen Eindruck von der Größe des Theaters neben dem Zuschauerraum und der Bühne. Nachdem wir unsere Jacken im Zuschauerraum lassen durften, fing es an mit einer Begehung der Hauptbühne (das ist die, die wir sehen, wenn wir im Publikum sitzen).
Hier gab es einige Zahlen: das Theater hat 2040 Plätze (und ist damit eines der größten in Hamburg),
die Bühne wird von ungefähr 840 Lampen beleuchtet, die Hauptbühne hat ca. 200 qm, und ist mit Nebenbühnen (rechts, links, unten, oben) ca. 800 qm groß, die „Oberbühne“ ist 21 m hoch, die Show wird 8 mal die Woche vorgeführt und ist zu 90 Prozent ausgebucht, das Theater beschäftigt ca. 200 Mitarbeiter, davon 37 Darsteller und 18 Musiker.
Oliver erzählte uns auch vieles über die Beleuchter, den Caller, die Tontechniker, die Instandhaltungen durch die einzelnen Abteilungen usw. Für die tollen „Puppen“ des Stücks gibt es eine eigene Abteilung, die nur für deren Funktionsfähigkeit und Schönheit zuständig ist. (Leider ist es nicht erlaubt Fotos von den Kostümen und Requisiten zu veröffentlichen, schade, die sind toll!)
Dienstags nachmittags wird im Theater alles auf Funktionstüchtigkeit geprüft. Montags ist der freie Tag und damit für die Shows wieder alles gut vorbereitet ist, wird Dienstag alles inspiziert und ggf. repariert (der Vorhang wurde z. B. gerade von Hand „benäht“ als wir da waren).
Nach diesen ganzen Fakten gingen wir einmal um die Bühne über die Nebenbühnen, wir konnten die tollen Requisiten alle aus der Nähe angucken: Würmer, Grashüpfer, Raupen, Käfer, die über eine Schiene über die Bühne fahren können, den großen Elefanten, der am Anfang durch das Publikum läuft, die Gazellen- und Büffelherden, viele Masken, Zazoo, Nashörner, Zebras, Hyänen, und natürlich auch Timon und Pumba. Die Verkleidung der Giraffen nahmen wir genauer in Augenschein und waren uns einig, dass von einem Tänzer da schon einiges abverlangt wird.
In den Masken sind teilweise die Mikrofone in zweifacher Ausfertigung schon vorinstalliert (falls eines ausfallen sollte) und dann gibt es noch einen ganzen Tisch voll mit Mikros für die Darsteller. Hinten befindet sich der große Elefantenfriedhof und auch die Umkleidekabinen für die Hauptdarsteller. Manche Darsteller müssen sich 8 mal umziehen während der Show.
Dann ging es auch noch unter die Bühne, da versteckt sich richtig schwere Technik, denn einige Teile der Bühne können versenkt werden, und ein Teil auch angehoben und auch der große Felsen kommt von unten auf die Bühne mit einer Kreisbühne nach oben gefahren.
Im Orchestergraben ist es bestimmt ganz schön kuschelig, wenn alle 18 Musiker vor Ort sind.
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Zum Abschluss durften wir im Publikum Platz nehmen und haben eine halbe Stunde mitbekommen, wie alles getestet wird: Bühne rauf und wieder runter, alle Kulissen einmal runter und wieder hoch, alle Fahrstühle rauf und runter, der Ton in allen Variationen usw.
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Es war eine ganz tolle Führung und super interessant. Vielleicht müssen wir doch noch mal in die Vorstellung (aber Sonderpreise für uns gab es leider nicht).
Im Anschluss machten wir uns bei typischem Hamburger Schmuddelwetter erst mit dem Schiff und dann zu Fuß auf zum „Old Commercial Room“ . Hier gab es für die meisten Hamburger Labskaus, da der „Room“ dafür berühmt ist.
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In tollem Ambiente speisten wir lecker und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Inzwischen war es dunkel und das Wetter immer noch nicht besser. Blöderweise haben auch die S-Bahn und die U-Bahn rumgezickt, aber um 20.08 Uhr saßen wir dann endlich in der Regionalbahn, die uns (erstaunlicherweise wieder pünktlich) Richtung Heimat brachte.
Es war ein ganz toller, sehr interessanter Ausflug mit den Senioren der Schwimmabteilung (übrigens ist man ab 20 Jahren ein Senior beim Schwimmen 😉 ). Vielen Dank an Gernot und Peter fürs Organisieren!
Der nächste Termin ist Weihnachtliches Kaffee trinken am 4.12.2019 im Peter Rantzau Haus!